Liebe Yogafreunde,
ich möchte euch gerne einen Einblick in meine persönliche Yogareise geben. Vor über 15 Jahren, während meiner kaufmännischen Ausbildung in Braunschweig, habe ich meine erste Yogastunde in einem örtlichen Yogastudio genossen. Damals dachte ich, Yoga wäre der ideale Ausgleich für die körperliche Anstrengung, die ich während meiner Ausbildung erlebte.
Im Laufe der Jahre, während meines VWL-Studiums in Göttingen, habe ich verschiedene Yogaklassen besucht, von dynamischen Vinyasa-Stunden über entspannende Yin-Stunden bis hin zu tiefenentspannenden Yoga Nidra-Stunden. Yoga wurde zu einem festen Bestandteil meines Lebens. Ich begann, mich auch an verschiedenen anspruchsvollen Asanas zu versuchen, einige davon waren sehr akrobatisch!
Das Thema Asana war immer noch der Mittelpunkt meiner Yogapraxis, ich konzentrierte mich mehr auf die äußere Hülle anstatt nach innen zu spüren. 2019 kam dann in mir der Wunsch, tiefer in die Welt des Yoga einzutauchen. Ich vertiefte meine Praxis durch Fachliteratur und entschied mich für eine intensive 200-Stunden-Yogalehrerausbildung. Gleichzeitig ereignete sich ein einschneidendes Erlebnis in meinem Leben.
Im Alter von 29 Jahren erhielt ich die Diagnose Gebärmutterhalskrebs. Es war ein Schock, der mich tief traf. Plötzlich war ich Trägerin eines Schwerbehindertenausweises und mit einem "fremden Ding" in meinem Körper konfrontiert, das mir Schmerzen bereitete. Ich stand vor seelischen und körperlichen Herausforderungen, die ich mir nie hätte vorstellen können.
Genau zu dieser Zeit begann ich meine Yogalehrerausbildung - und es war die beste Entscheidung meines Lebens. Yoga wurde nicht nur zu einem Weg, um meinen Körper zu stärken und Seele zuheilen, sondern auch zu einer Quelle der inneren Kraft und des Friedens. Es half mir, die Herausforderungen anzunehmen, mich mit Mitgefühl zu betrachten und den Moment zu leben, so wie er ist.
Während meiner intensiven Yogalehrerausbildung lernte ich nicht nur die Tiefe und Vielfalt des Yoga kennen, sondern auch viele wunderbare Menschen, die wie ich die Leidenschaft für diese Praxis teilen. Entschlossen, mein Wissen und meine Erfahrungen noch weiter zu vertiefen, entschied ich mich dafür, die 300-Stunden- und 340-Stunden-Yogalehrerausbildung anzuhängen. In dieser Zeit tauchte ich tief in die Welt der verschiedenen Krankheitsbilder ein, sowohl psychische als auch physische Krankheiten, und lernte, wie Yoga in Zeiten des Ungleichgewichts helfen und unterstützen kann.
Yoga ist so viel mehr als nur körperliche Übungen auf der Matte. Es ist eine Praxis, die uns auf mentaler und körperlicher Ebene unterstützt, indem sie uns dabei hilft, in die Tiefen unserer eigenen Schichten einzutauchen. Durch Yoga können wir lernen, uns mit uns selbst zu verbinden, unseren Geist zu beruhigen und unsere Gesundheit auf ganzheitlicher Ebene zu stärken.
Als ich 2020 begann, meine ersten Yogastunden zu geben, spürte ich eine tiefe Erfüllung. Das Gefühl, Menschen dabei zu unterstützen, sich zu entspannen und loszulassen, ist einzigartig und unbeschreiblich schön. Jede Yogastunde ist anders, und jedes Mal können wir etwas Neues spüren und fühlen.
Im Jahr 2022, während meiner Schwangerschaft, entschied ich mich, mich noch weiter zu spezialisieren und begann die Ausbildung zur Prä- und Postnatal Yogalehrerin. Diese Entscheidung ermöglichte es mir, die Wirkung von Yoga während der Schwangerschaft direkt an mir selbst zu erfahren. 2023 kam mein Sohn zur Welt und schenkte mir das größte Glück im Leben.
Derzeit bin ich hauptberuflich noch in Elternzeit und unterrichte nebenbei weiter meine Stunden, von Hatha Yoga über Vinyasa und Yin Yoga bis hin zu Schwangerschaftsyoga. Es erfüllt mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich sehe, wie die Menschen aus meinen Stunden mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck nach Hause gehen.
